Karin
Posth wurde 1945 in Marienbad/Tschechien geboren und lebt heute nach vielen räumlichen Veränderungen in Köln. Ab 2010 begann sie intensiv zu malen und Lyrik zu verfassen. 2013 erschien ihr erster Gedichtband "DER HIMMEL IST KEIN GESCHENK“. In den vergangenen Jahren wurde sie für ihre lyrischen Texte mehrfach ausgezeichnet. So war sie zweimal in der engeren Auswahl zum Feldkircher Lyrikpreis (AT). Ihr wurden Preise u. a. beim Haiku-Wettbewerb der österreichischen Haiku Gesellschaft und beim Mindener Literaturwettbewerb zugesprochen.
Laudatio der Jury
Auf eine ganz besondere Reise schickt uns Karin Posth mit ihrem Gedicht „auf der reise zu sich“. Ihr Geliebter ist unterwegs mit seiner Frau. Nach nur 4000km denkt er an seine Liebe und wirft an sie eine Ansichtskarte in ny älesund in den nördlichsten Briefkasten der Welt. Es ist keine schöne Ansicht, die er der Daheimgebliebenen zuschickt. Eine Zahnreihe schwarzer Stümpfe kommt zwischen den Lippen von Wasser und Himmel zum Vorschein.
Auf eine ganz besondere Reise schickt uns Karin Posth mit ihrem Gedicht „auf der reise zu sich“. Ihr Geliebter ist unterwegs mit seiner Frau. Nach nur 4000km denkt er an seine Liebe und wirft an sie eine Ansichtskarte in ny älesund in den nördlichsten Briefkasten der Welt. Es ist keine schöne Ansicht, die er der Daheimgebliebenen zuschickt. Eine Zahnreihe schwarzer Stümpfe kommt zwischen den Lippen von Wasser und Himmel zum Vorschein.
Und er schreibt der Geliebten die vier
Worte „ich liebe dich sehr“ auf die Rückseite der Karte. An diesem Punkt
verändert sich das Gedicht, die Bilder werden weicher. „Die natur ist eine raue
haut, doch sie wärmt den boden der seele“ und „die wolken (…) legen ihre
samtigen pfoten aufs meer“. In dieser Stille ist der Geliebte unterwegs zu
sich, mit ihm sind es 17 Nationen, „im schlepptau nichts weiter als kälte du
wind“. Man ahnt, er ist angekommen.
Die lakonische Art, mit der diese Liebe beschrieben wird, der Kontrast von
nordskandinavischer Kargheit und Kälte zu den starken Emotionen, die
thematisiert werden, machen den Reiz dieses Gedichtes aus.
Mit leichtem Frösteln lassen wir uns
gern auf diese poetische Reise mitnehmen.
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