(c) Foto Martin Strohmeyer |
Circa
60 Schülerinnen und Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums, Klasse 10, begleitet von
ihren Deutschlehrerinnen Petra Gelhausen und Ellen Amberg, brachten Sven
Spaltner zuweilen ein bisschen ins Schwitzen mit ihrer Fragefreude. Aber wann
gibt es schon die Gelegenheit, einen Autor, der nur wenig älter als die Schülerinnen
und Schüler selbst ist und sich als Bilderstürmer entpuppt, zu befragen?
Das
Kennenlernen von Gegenwartslyrik hat für junge Menschen oft noch
Seltenheitswert, sind es doch meist Dichter*innen des 19., allenfalls
beginnenden 20. Jahrhunderts, die im Unterricht behandelt und die Vorstellung
von Lyrik prägen. Das Interesse an literarischen, lyrischen Texten ist naturgemäß
besonders groß, wenn einzelne Zuhörerinnen und Zuhörer bereits selbst
literarische
Schreiberfahrungen gemacht haben, beispielsweise im Ulla-Hahn-Haus, wo die postpoetry-Veranstaltung stattfand. Dort gibt es nämlich u. a. Schreibwerkstätten, eine davon leitet der für die Jugendarbeit zuständige Mitarbeiter Siegfried Bast.
(c) Foto Martin Strohmeyer |
Schreiberfahrungen gemacht haben, beispielsweise im Ulla-Hahn-Haus, wo die postpoetry-Veranstaltung stattfand. Dort gibt es nämlich u. a. Schreibwerkstätten, eine davon leitet der für die Jugendarbeit zuständige Mitarbeiter Siegfried Bast.
Etwas
zurückhaltender waren die Schülerinnen und Schüler mit ihren Fragen an Klára Hůrková, möglicherweise weil es doch eine gewisse Scheu im Umgang mit „erwachsenen
Dichterinnen und Dichtern“ gibt. Klára Hůrkovás Themen des Morgens u. a. „das
Wort“ und die Liebe, „Heimat Prag“ und „Heimat in Aachen“ entwickelte sie in ihren Texten an wenigen ausgewählten Bildern und
schaffte so stimmige, ruhig-kontemplative Sprachräume.
Vielleicht
war es im zweiten Teil der Veranstaltung auch ein wenig stiller, weil das Hören
von so vielen Gedichten für die Schülerinnen und Schüler ein sehr ungewohntes
Erlebnis war. Jürgen Brôcan, Preisträger postpoetry.NRW 2016, formulierte in seinem
Essay: „Gedichte brauchen nur jemanden, der willens ist, nicht bloß zu
konsumieren, sondern sich konzentriert auf eine Sache einzulassen, sich ihr
behutsam anzunähern und selbst ein gelegentliches Stocken nicht als hinderlich,
vielmehr als bereichernd zu empfinden.“[1]
Genau diese notwendige Konzentration war bei allen Schülerinnen und Schülern bei
der Autorenbegegnung spürbar.
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