Zu
den Lesungen in Wuppertal und Bochum-Wattenscheid, 22. und 23. Februar 2017
Mutig
las die Kaarster Schülerin und Nachwuchsautorin Meike Wanner vor einem riesigen
Auditorium in der Wuppertaler Stadtbibliothek. Sie appellierte in ihren
Gedichten, die Gegenwart zu genießen und zu nutzen, „denn alles muss einmal /
gehen“. (Aber das war nur eines der Themen, die ihr wichtig waren.) Was er vor
großem Auditorium nicht zu sagen vermochte, konnte ein Wuppertaler Schüler ihr
noch am Ende der Veranstaltung in kleiner Runde mitteilen: „Deine Texte haben
mir am besten gefallen!“
M.T. Martin, M. Wanner, Foto (c)Antje Zeis-Loi, Stadt Wuppertal |
Jürgen
Brôcan, Lyriker, Herausgeber, Übersetzer von Gedichten aus Dortmund, las nicht
nur neue Texte, sondern hielt ein Plädoyer dafür, dass alles, wirklich alles, Anlass
und Stoff für ein Gedicht sein könne, „wir schlucken welten, ungeheuer /
neugierig und im vormagen / erinnerungen, die spät abflauen: / nichts geht
sofort im blut um, / worte sind wiederkäuer.“ Der „alte Hase“ berichtete auch aus
seinem Schulleben. Von der Lehrerin als Vierzehnjähriger befragt, welchen Beruf
er einmal ergreifen wolle, habe er „Schriftsteller“ gesagt und habe damit den
Zorn der Pädagogin auf sich gezogen, denn ihre Frage sei ernst gemeint gewesen!
J. Brôcan, M. T. Martin, M. Wanner, Foto: (c)Antje Zeis-Loi, Stadt Wuppertal) |
In Bochum- Wattenscheid, dem Wohn- und
Wirkungsort der 2005 verstorbenen politischen Dichterin Liselotte Rauner, las die
22 jährige Studentin, Journalistin und Nachwuchspreisträgerin Marie Illner. Inspiriert
u. a. von Erich Kästner ging es in ihren von Alltagssituationen und Reisen
inspirierten Gedichten auch schon einmal gereimt zu, was den circa 60
Schülerinnen und Schülern des Märkischen Gymnasiums sehr gut gefiel.
Silke A. Schuemmer, Marie Illner und Schüler des Märkischen Gymnasiums, Foto (c) M. Littau |
Fast
wie in einer Science-Fiction-Welt fühlten sich Schülerinnen und Schüler endlich
beim Vortrag von Silke Andrea Schuemmers Gedichten. Was ist wissenschaftlich machbar, was ethisch vertretbar? Diese Fragen brachte
sie mit Texten aus ihrem Gedichtzyklus „In der Petrischale wird es früher Tag“ in
Wortkaskaden mit Klangvolumen den Zuhörenden nahe.
Noch
nach Ende der Veranstaltung ging das Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern
weiter, ja eine Schülerin brachte sogar noch einen eigenen Text zu Gehör. Vielleicht
begegneten wir schon einer Nachwuchautorin der kommenden Jahre? Wer weiß.
Lea Schulz, Märkisches Gymnasium |
Am
Ende des 7. Durchführungsjahres von postpoetry
ein Blick zurück nach vorn
auf fünf
Nachwuchsautorinnen und -autoren: Felix Güßfeld, Marie Illner, Tamara Malcher,
Thang Toan Nguyen, Meike Wanner
und
fünf
Lyrikerinnen und Lyriker: Ingeborg Brenne-Markner, Jürgen Brôcan, Sebastian
Polmans, Silke Andrea Schuemmer, Jan Skudlarek
auf
einen Workshop
und viele
Veranstaltungen
mit
Bibliotheken in Bielefeld, Bochum, Essen, Köln, Solingen und Wuppertal,
mit
Lehrerinnen und Lehrern und Schulen
und
vor allen Dingen mit Schülerinnen und Schülern.
Jede
Veranstaltung war besonders.
Alles
Unikate!
Danke
an alle. Es war schön und spannend und außergewöhnlich und wunderbar.
Bald
wird es die neue Ausschreibung 2017 geben. Please hold the line!
Monika Littau
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