Freitag, 24. Februar 2017

Alles Unikate


Zu den Lesungen in Wuppertal und Bochum-Wattenscheid, 22. und 23. Februar 2017

Mutig las die Kaarster Schülerin und Nachwuchsautorin Meike Wanner vor einem riesigen Auditorium in der Wuppertaler Stadtbibliothek. Sie appellierte in ihren Gedichten, die Gegenwart zu genießen und zu nutzen, „denn alles muss einmal / gehen“. (Aber das war nur eines der Themen, die ihr wichtig waren.) Was er vor großem Auditorium nicht zu sagen vermochte, konnte ein Wuppertaler Schüler ihr noch am Ende der Veranstaltung in kleiner Runde mitteilen: „Deine Texte haben mir am besten gefallen!“
M.T. Martin, M. Wanner, Foto (c)Antje Zeis-Loi, Stadt Wuppertal  














Jürgen Brôcan, Lyriker, Herausgeber, Übersetzer von Gedichten aus Dortmund, las nicht nur neue Texte, sondern hielt ein Plädoyer dafür, dass alles, wirklich alles, Anlass und Stoff für ein Gedicht sein könne, „wir schlucken welten, ungeheuer / neugierig und im vormagen / erinnerungen, die spät abflauen: / nichts geht sofort im blut um, / worte sind wiederkäuer.“ Der „alte Hase“ berichtete auch aus seinem Schulleben. Von der Lehrerin als Vierzehnjähriger befragt, welchen Beruf er einmal ergreifen wolle, habe er „Schriftsteller“ gesagt und habe damit den Zorn der Pädagogin auf sich gezogen, denn ihre Frage sei ernst gemeint gewesen!
 J. Brôcan, M. T. Martin, M. Wanner, Foto: (c)Antje Zeis-Loi, Stadt Wuppertal)  

















In Bochum- Wattenscheid, dem Wohn- und Wirkungsort der 2005 verstorbenen politischen Dichterin Liselotte Rauner, las die 22 jährige Studentin, Journalistin und Nachwuchspreisträgerin Marie Illner. Inspiriert u. a. von Erich Kästner ging es in ihren von Alltagssituationen und Reisen inspirierten Gedichten auch schon einmal gereimt zu, was den circa 60 Schülerinnen und Schülern des Märkischen Gymnasiums sehr gut gefiel.

Silke A. Schuemmer, Marie Illner und Schüler des Märkischen
Gymnasiums, Foto (c) M. Littau 
Fast wie in einer Science-Fiction-Welt fühlten sich Schülerinnen und Schüler endlich beim Vortrag von Silke Andrea Schuemmers Gedichten. Was ist wissenschaftlich machbar, was ethisch vertretbar? Diese Fragen brachte sie mit Texten aus ihrem Gedichtzyklus „In der Petrischale wird es früher Tag“ in Wortkaskaden mit Klangvolumen den Zuhörenden nahe.


Noch nach Ende der Veranstaltung ging das Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern weiter, ja eine Schülerin brachte sogar noch einen eigenen Text zu Gehör. Vielleicht begegneten wir schon einer Nachwuchautorin der kommenden Jahre? Wer weiß.  
Lea Schulz, Märkisches Gymnasium

Am Ende des 7. Durchführungsjahres von postpoetry ein Blick zurück nach vorn
auf fünf Nachwuchsautorinnen und -autoren: Felix Güßfeld, Marie Illner, Tamara Malcher, Thang Toan Nguyen, Meike Wanner
und
fünf Lyrikerinnen und Lyriker: Ingeborg Brenne-Markner, Jürgen Brôcan, Sebastian Polmans, Silke Andrea Schuemmer, Jan Skudlarek
auf einen Workshop
und viele Veranstaltungen
mit Bibliotheken in Bielefeld, Bochum, Essen, Köln, Solingen und Wuppertal,
mit Lehrerinnen und Lehrern und Schulen
und vor allen Dingen mit Schülerinnen und Schülern.
Jede Veranstaltung war besonders.
Alles Unikate!
Danke an alle. Es war schön und spannend und außergewöhnlich und wunderbar.
Bald wird es die neue Ausschreibung 2017 geben. Please hold the line!

Monika Littau


   

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