Mittwoch, 27. April 2016

Eva von der Dunk: "Poesieboteschafen lassen auf Fortsetzung hoffen"

Eva von der Dunk, Autorin (Kunsthof  Nordkirchen) 
(c) Fotocollage: Martina Kiel
Poesiebotschaften aus fünf Wettbewerbsjahren
lassen auf Fortsetzung hoffen

Eva von der Dunk

Seit fünf Jahren (seit 2010) gibt es den Gedichtwettbewerb postpoetry.NRW. Zum einen will er den lyrischen Nachwuchs fördern, zum anderen Lyriker und Lyrikerinnen unterstützen, ebenso wie die Lyrikszene des Landes insgesamt. Bisher fand die Veröffentlichung der Preistexte auf Postkarten statt. Die Qualität der in fünf Jahren entstandenen und prämierten Texte hat die Gesellschaft für Literatur jetzt veranlasst diese gesammelt in einem Buch zu präsentieren, gefördert und unterstützt vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, dem VS-NRW  und herausgegeben von  Monika Littau.

Wenn ich das Buch in die Hand nehme, lädt es mich jedes Mal wieder zum neugierigen Schmökern ein. Ich treffe erfreut auf alte Bekannte und auf mir unbekannte Autorinnen und Autoren.
Die Aufmachung spricht mich an und lässt schon im Einband die Vielschichtigkeit erkennen, die mich im Innern erwartet - eine angemessene und erfreuliche  Widerspiegelung der Lyrik in und aus NRW. Vielen Gedichte überlasse ich mich gern und folge den Spuren der Lyrikkolleginnen und -kollegen.

Mittwoch, 6. April 2016

Willkommen Henrik Achten












Henrik Achten, 25 Jahre alt, hat gerade in Leipzig seinen Bachelor of Arts in Germanistik beendet und freut sich, nun für drei Monate bei der Organisation, Recherche und Hintergrundarbeit von postpoetry.NRW mithelfen zu dürfen. Nachdem er 2010, im ersten Jahr des Projekts, zu den Nachwuchspreisträgern gehörte, NRW dann allerdings für das Studium Richtung Osten verließ, hat er über die  Jahre hinweg immer wieder einen oder auch zwei Blicke auf die folgenden (Nachwuchs-) PreisträgerInnen geworfen und dabei festgestellt, dass postpoetry in vielerlei Hinsicht stetig größer wurde. Darüber, wie das Projekt im Speziellen, aber auch der Literaturbetrieb im Allgemeinen in dieser Hinsicht funktioniert, wird er sich ab jetzt selbst ein Bild machen und hoffentlich einiges zu postpoetry beitragen können.  

Dienstag, 5. April 2016

Die Vielfalt im Gedicht und die Vielfalt der Lesarten

Zur Anthologie „postpoetry.NRW – Poesiebotschaften aus fünf Wettbewerbsjahren“, hrsg. von Monika Littau, Düsseldorf (Edition Virgines) 2015

Von Karin Posth

Im Dezember 2015 erschien im Düsseldorfer Verlag „Edition Virgines“ die 180 Seiten starke Anthologie „postpoetry.NRW - Poesiebotschaften aus fünf Wettbewerbsjahren“. Versammelt sind in diesem Band die Preistexte des nordrhein-westfälischen Wettbewerbs aus den Jahren 2010 bis 2014, ergänzt um einen sogenannten „Zugang“, d. h. einem Auszug aus der Laudatio der jeweiligen Jury. Der Band bietet auch weitere Texte der Autorinnen und Autoren sowie Kurzbiobibliografien und Fotos.

Hat nicht Michael Krüger die Vielfalt im Gedicht gelobt und zugleich empfohlen, täglich Gedichte zu lesen? An dieser vielfältigen Anthologie hätte er vermutlich seine Freude, und die Herausgeberin Monika Littau scheint das tägliche Gedichtelesen offenbar auch Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern ans Herz legen zu wollen, denn sie nennt diese Sammlung „Ein Lesebuch“. 



Das Projekt postpoetry.NRW, getragen von der Gesellschaft für Literatur in NRW e. V. und weiteren Partnern, zeichnet seit 2010 jährlich fünf Gedichte von Lyrikerinnen und Lyrikern aus sowie fünf Gedichte von Nachwuchsautorinnen und -autoren (im Alter von 15 bis 21 Jahren). Der Wettbewerb will die Lyrikszene in NRW und die Zusammenarbeit von erfahrenen Lyrikerinnen und Lyrikern mit Nachwuchsautorinnen und -autoren fördern. Unterstützt wird postpoetry.NRW vom Kulturministerium des Landes (MFKJKS) und der Kunststiftung NRW. Einzureichen sind von den Bewerbern drei anonymisierte, unveröffentlichte Gedichte. Über die Textauswahl entscheiden zwei Jurys. Durch die jährlich wechselnde Zusammensetzung hat sich in diesem Projekt keine Monokultur breitmachen können. Hier wird bewusst Vielfalt gepflegt, veröffentlicht, verbreitet und unterstützt: Die ausgewählten Texte erscheinen als künstlerisch gestaltete Postkarten (Auflage 20.000), die Verfasser der Texte erhalten ein „ordentliches“ Preisgeld. Jungautoren und ältere Erfahrene tauschen sich in einem Workshop aus und lesen anschließend im Tandem in NRW. Bei aller Vielfalt haben jedoch Texte, die nicht postkartentauglich, d. h. zu lang sind, keine Chance im Wettbewerb. Diesen Hinweis würde man sich übrigens in zukünftigen  Ausschreibungen wünschen!

Aber zurück zur Anthologie, die die verschickte und oft weit gereiste Postkartenpoesie aus fünf Jahren nun zwischen zwei Deckeln zu sichern weiß: eine Entdeckungsreise durch die Sprache, durch Bilder, Klang und Rhythmus, durch die Fülle der lyrischen Erscheinungsformen.