Am
22. Januar 2020 waren zwei der diesjährigen PreisträgerInnen des Wettbewerbs
postpoetry.NRW zu Gast in Dortmund-Scharnhorst und lasen vor circa 90
Schülerinnen und Schülern der Albert-Einstein-Realschule.
Josephine Kullat,
die abwechselnd in Essen und Ostfriesland aufwuchs und heute in Düsseldorf
Psychologie studiert, las nicht nur ihr Preisgedicht „Vater“, sondern weitere
Texte, in denen der bittere „Nachgeschmack der Kindheit“ und das Leben „Unterm
Schutt(z) der Sozialisation“ eine Rolle spielten. Sicher sprach sie von Verunsicherungen, las von „Selbstfindung“ und „Selbsterfindung“, von Liebe und Sehnsucht
und auch von der Unfähigkeit zu lieben und den Schatten, die bleiben.
Thorsten
Trelenberg, Moderator des Morgens, versuchte u.a. die unterschiedlichen Entstehungsbedingungen
der Gedichte und Arbeitsmethoden der Autorinnen herauszufinden. Einprägsam beschrieb
Johanna Hansen, die nicht nur mit Sprache arbeitet, sondern auch als bildende
Künstlerin mit Farbe und schließlich in der von ihr herausgegebenen Literaturzeitschrift
„Wortschau“ Bild und Sprache zusammenbringt, dass die verschiedenen Künste für sie alle Teil einer
Wohnung seien. Wenn die eine Sprache im Erfassen nicht weitertrage, wechsele
sie den Raum und versuche es in der anderen.
Ob
man von der Lyrik leben könne, fragte der Moderator.
„Nicht
von der Lyrik“, lächelte Johanna Hansen, „ sondern für die Lyrik“.
Erst
nach der Lesung in kleiner Runde oder im Zwiegespräch trauten sich die
Schülerinnen und Schüler ihre Fragen zu formulieren. „Wie groß sind Sie eigentlich, Frau Kullat?“,
wollte ein Mädchen wissen, „Was ist Fleischnikotin?“, fragte sie ein Junge. Und „Wie machen Sie das überhaupt mit dem Schreiben“, wandte sich ein dritter an Johanna Hansen.
دانلود تلگرام جدید ۲۰۲۰
AntwortenLöschen