Adrian Kasnitz wurde 1974 in Queetz (Polen) geboren und wuchs in Lüdenscheid auf. Er lebt heute als Schriftsteller, Herausgeber und Verleger in Köln. Der Autor ist besonders durch seine zahlreichen Lyrikveröffentlichungen bekannt. Zuletzt erschienen "Sag Bonjour aus Prinzip" und "Kalendarium #1". Er verfasst aber auch Prosa (u. a. den Roman "Wodka und Oliven"). Seine literarische Arbeit wurde mit Stipendien und Preisen ausgezeichnet. So erhielt er u. a. den Förderpreis der Gesellschaft für Westfälische Kulturarbeit (GWK) und das Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln.
Laudatio der Jury
Für das Subjekt dieses Gedichts, das staunende Kind, das die Außenwelt hinter der Glasscheibe beobachtet, ist die Welt in unablässiger Verwandlung. Adrian Kasnitz zeigt uns ein Kind, an dem die Welt in vielerlei Gestalten vorbeizieht, unheimlich nah. Die magische Erfahrung wird zum poetischen Fundament, die Metamorphosen der Dinge und Gestalten werden von seinen „wässrigen Augen“ mit generiert. Mit den Augen, heißt es, fährt das Kind Schiff, und auch die von ihm beobachtete stoffliche Welt wird fluid. Die Phantasie des Kindes erlaubt es, in Kostüme zu schlüpfen. Und am Ende dieses poetischen Verwandlungsspiels wird die Bewegung ins Offene zurückgenommen, die Welt „schrumpft zusammen“.
Für das Subjekt dieses Gedichts, das staunende Kind, das die Außenwelt hinter der Glasscheibe beobachtet, ist die Welt in unablässiger Verwandlung. Adrian Kasnitz zeigt uns ein Kind, an dem die Welt in vielerlei Gestalten vorbeizieht, unheimlich nah. Die magische Erfahrung wird zum poetischen Fundament, die Metamorphosen der Dinge und Gestalten werden von seinen „wässrigen Augen“ mit generiert. Mit den Augen, heißt es, fährt das Kind Schiff, und auch die von ihm beobachtete stoffliche Welt wird fluid. Die Phantasie des Kindes erlaubt es, in Kostüme zu schlüpfen. Und am Ende dieses poetischen Verwandlungsspiels wird die Bewegung ins Offene zurückgenommen, die Welt „schrumpft zusammen“.
Das
Gedicht von Adrian Kasnitz nimmt in seiner fließenden Bewegung selbst Teil an
der Metamorphose. Es schaut in die Außenwelt – und wird zugleich der
Vergänglichkeit gewahr, die in Gestalt zweier unterschiedlicher Skelette
bedrohlich präsent ist und alle Sicherheiten aus den Angeln hebt. Ein Gedicht,
das uns in die Kindheit führt wie auch ans Ende der Zukunft, wo wir zu Staub
werden und die Knochen zart im Staub liegen.
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